Der Grabungsbefund
- Der Fußboden liegt ca. 1,0 m unter der Geländeoberkante.
- Die Eckpfosten umschließen einen Innenraum von 3,4 mal 3,7 m, also eine Fläche von 12,6 m².
- Die Firstpfosten sind west-östlich ausgerichtet.
- Der First liegt nicht in der Mittelachse des Hauses, sondern ist 20 cm nach Süden verschoben.
- Der östliche Firstpfosten steht außerhalb der Wandflucht nach außen versetzt.
- Von der Südwand liegen Grabungsbefunde vor, die auf Flechtwerk und Lehmverstrich schließen lassen.
- Der Ofen liegt in der NO-Ecke des Hauses und ist mit seiner Ostseite in die Hauswand integriert. Die Ofenwand ist 30 cm hoch erhalten. Im Umfeld konzentrieren sich Keramik-, Tierknochen- und Getreidefunde.
Die Rekonstruktion
- Modell des Grubenhauses.
Höhe des Hauses und Eingang
Der nach Süden verschobene First kann folgendermaßen interpretiert werden: Bei gleichem Neigungswinkel
der beiden Dachhälften liegt der obere Wandabschluss der Südwand 40 cm höher als der Abschluss
der Nordwand. Das ermöglicht Hauseingang und Fensteröffnungen auf der Südseite des Hauses.
Die Höhe der Südwand wurde so gewählt, dass sich zwischen Oberkante der Türschwelle und
Unterkante der Fußpfette eine Durchgangshöhe von 1,5 m ergibt. Die sich aus diesen Maßen ergebende
Gesamthöhe des Hauses erlaubt den Einbau einer Zwischendecke in ca. 2 m Höhe über dem Fußboden,
hoch genug, um darunter Gewichtswebstühle aufzustellen. Oberhalb der Zwischendecke ergibt sich ein
Dachboden mit 80 bzw. 40 cm hohem Drempel, was die Nutzfläche des Hauses auf ca. 21 m² erhöht.
Wandaufbau
Die Stellung des Mittelpfostens der Nordwand macht nur Sinn, wenn die Wand aus horizontal liegenden Bauteilen
gefügt war. Die Lehmfüllung der Ostwand ergibt sich aus der Nähe der Ofenöffnung.
Von der Südwand liegen Grabungsbefunde vor, die auf Flechtwerk und Lehmverstrich schließen lassen.
Nutzung des Hauses
Der als Wärmequelle mit Speicherkapazität konzipierte und auch als Kochstelle genutzte Kuppelofen,
sowie die Größe des Hauses sprechen für eine Nutzung als Lebensmittelpunkt einer Familie.
- Die unbearbeiteten Stämme.
- Die Stämme werden geschält.
- Die Grube für das Grubenhaus wird ausgehoben.
- Die ersten Pfosten werden aufgestellt.
- Die Form des Hauses ist erkennbar.
- Die ersten Dachbalken sind gesetzt.
- Löcher werden gebohrt für die Staken der Flechtwände.
- Es geht voran.
- Das Dach wird mit Reet eingedeckt.
- Das Dach ist fertig.
- Richtfest.
- Der Lehm wird auf die Wand aufgebracht.
- Die zweite Lehmschicht wird aufgetragen.
- Tür und Fensterläden gibt es nun auch.
- Die Wände sind auf den Wetterseiten gekalkt.
- Auch das Fenster auf der Ostseite hat einen Fensterladen bekommen.
- Brot und Salz zur Einweihung
Weitere Eindrücke vom Eröffnungfestes gibt es hier zu sehen.
- Artikel auf den Internetseiten des Portal der Braunschweigischen Stiftung:
Ein Handwerkerdomizil aus dem Mittelalter - Artikel auf den Internetseiten des Portal der Braunschweigischen Stiftung:
Ein letztes Zupacken im Grubenhaus